Ein moderner Schauerroman: „Echo“ von Thomas Olde Heuvelt
Ihr wisst vielleicht, dass ich düstere Bücher liebe. Wie auch mein eigenes Buch, „Torn into Pieces“, ist „Echo“ von Thomas Olde Heuvelt ein moderner Schauerroman. Für „Echo“ habe ich eine ganze Weile gebraucht, um das Buch zu beenden, was an dem ungewöhnlichen, nicht immer leichten Schreibstil lag. Begonnen habe ich das Buch auf einer Zugfahrt in die Schweiz an einem kalten Januartag.
Wovon handelt „Echo“?
Eigentlich sollte es eine ganz gewöhnliche Bergtour werden, als Nick mit seinem Kumpel Augustin zu einer Kletterpartie in den Schweizer Alpen aufbricht. Doch dann kommt es unterwegs zu einem tragischen Unfall: Augustin stürzt in eine Gletscherspalte, Nick wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert – er wird für immer entstellt sein. Sam, Nicks Lebensgefährte, ist zunächst nur froh, dass sein Freund überlebt hat, aber dann passieren immer mysteriösere Dinge in Nicks Umfeld. Auch Nick selbst verhält sich immer seltsamer, und schon bald wird Sam klar, dass Nick etwas aus den Bergen mitgebracht hat. Etwas Böses …(Quelle: Penguin Random House)
Warum ich „Echo“ empfehle
Was mir an „Echo“ am besten gefallen hat? Die Geschichte war total abstrus, aber sowas von! Sehr ungewohnt für einen Mainstreamverlag. Daher fand ich sie sehr erfrischend, auch wenn zugegebenermaßen in dem 700 Seiten-Schinken einige Längen vorhanden waren. Olde Heuvelts Schreibstil ist zudem sehr gewöhnungsbedürftig. Oft musste ich die Sätze erneut lesen, da sie gefühlt ein ständiger Stream of Consciousness waren und Zeiten sowie Perspektiven sich plötzlich änderten. Eine geniale Kunstform, die das Schwindelgefühl auf dem Berg und die totale Orientierungslosigkeit widerspiegelt. Oft tauchten während des Lesens Fragezeichen auf und ja, der Berg ist böse, wir wissen es bereits. Olde Heuvelt hält einen gekonnt lange hin, bis er endlich enthüllt, was mit Nick geschehen ist. Aber man muss bereit sein, sich auf das etwas andere Buch einzulassen. Ein weiterer Pluspunkt: Die casual Diversity in dem Buch. Nick und Sam sind ein gleichgeschlechtliches Paar. Punkt. Sie werden von der Außenwelt nicht aufgrund ihrer Sexualität diskriminiert. Nick wird gemieden, weil er eben der Besessene ist.
Mein Fazit
Gegruselt habe ich mich selbst eher weniger, aber insgesamt ein sehr atmosphärischer Roman, den ich während einer Zugfahrt in die Schweiz begonnen habe zu lesen. Vielleicht eher weniger zu empfehlen, wenn man sich gerade auf eine Bergtour in der Schweiz begibt. Ich habe es sehr genossen, mitzuerleben, wie der Autor seine Kreativität ausleben durfte und bei mir bis zum Schluss ein großes Fragezeichen hinterlassen hat.