normale Menschen
Rezensionen

Rezension „Normale Menschen“ von Sally Rooney

„Normale Menschen“ ist eins der Bücher, welches mir im letzten Jahr auf Instagram gefühlt ständig über den Weg gelaufen ist. Aufgrund der Tatsache, dass ich leider zu viele Bücher auf einmal wahnsinnig toll finde, mein Zeitkontingent es aber nicht zulässt, alle Bücher zeitgleich zu lesen, bin ich leider jetzt erst dazu gekommen, das Buch zu lesen.

Wovon handelt „Normale Menschen“?

Zum Inhalt: Connell und Marianne kennen sich seit der Schulzeit. Connells Mutter putzt bei Mariannes Familie. Die beiden stammen aus unterschiedlichen sozialen Schichten. Während der Schulzeit ist Marianne eine Außenseiterin, Connell zählt jedoch zu den Beliebtesten seines Jahrgangs. Die beiden beginnen eine Affäre. Während der nächsten Jahre lassen sie ihre Affäre immer wieder aufleben.

Meine Meinung

Inhaltlich hat mich das Buch an „Zwei an einem Tag“ erinnert. Die Protagonisten fühlen sich zueinander hingezogen, tauschen Intimitäten aus und verlieren sich dann wieder aus den Augen. Als Zuschauer habe ich mich die ganze Zeit gefragt: Warum probieren sie nicht einfach eine offizielle Beziehung aus, anstatt ihre Affaire stets im Geheimen zu halten? Es ist schade, dass es der von Rooney beschriebenen Welt anscheinend weniger bedeutsam ist, den eigenen Körper herzugeben, anstatt auch auf einer emotionalen Ebene eine Beziehung einzugehen. Womit wir beim Problem der Konsum- und Wegwerfgesellschaft wären, denn auch Sex lässt sich konsumieren. Zwischen den Protagonisten täuscht er eine zwanglose Intimität vor. Eine Intimität, in der Worte der Spiegel der Seele wären. Doch mit Worten sind Marianne und Connell, die beide hervorragend diskutieren und philosophieren können, was die eigenen Gefühle betrifft, sehr sparsam.

Sally Rooney schafft es auf eine sehr eigene Art, das komplizierte Beziehungsgeflecht der beiden in Szene zu setzen. Sie tut dies behutsam, ohne zu richten, als sei sie lediglich eine Beobachterin. Ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch hat mich während des Lesens in einen Sog gezogen. Auch wenn Marianne nicht die typische Heldin ist, die man als Leser sofort sympathisch findet, habe ich mit ihr gelitten. Oft hätte ich sie am liebsten geschüttelt, denn ich konnte nicht nachvollziehen, wie ein Mensch so selbstzerstörerisch sein kann.

Fazit zu „Normale Menschen“

Eine wunderbare, zarte Liebesgeschichte, die eigentlich gar keine sein will. Es gibt auch eine BBC-Miniserie zu dem Buch, die ich allerdings noch nicht gesehen habe.

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